Was wäre unsere Welt heutzutage ohne Social Media, wobei „soziale Netzwerke“ ein sehr dehnbarer Begriff scheint. Denn sind wir nicht schon fast alle mit einem „Konto“ bei Facebook, Twitter oder YouTube vertreten? WhatsApp oder Online-Spiele sind ebenfalls meistens mit privaten Konten verbunden, die auf der privaten E-Mail-Adresse oder Telefonnummer basieren. Wer etwas auf sich hält, hat vielleicht sogar eine eigene Webseite, wo er sich mit persönlichen Videos oder Lebenslauf zum „Download“ der Arbeitswelt zur Verfügung stellt oder als Selbstständiger seine Dienste anbietet. Aber keine Panik, wir sind erst ganz am Anfang einer Entwicklung, die uns erst am Ende die Luft zum Atmen nehmen wird. Wir können uns nicht einmal dagegen wehren, weil uns der Rudelzwang der breiten Masse immer weiter in diese Systemabhängigkeit führt. Wem das noch nicht so ganz klar ist, dem soll geholfen werden.

Das große Zauberwort heißt „Digitalisierung“

Wer sich etwas länger damit beschäftigt, was sich in Wahrheit hinter dem Begriff „Digitalisierung“ verbirgt, kommt recht schnell zur Erkenntnis, dass es sich dabei eben nicht um einen Mehrwert für den Menschen, sondern um einen Mehrwert für Staat, Regierung und Industrie handelt, denn es wird dank neuer Technologien wie 5G (5. Generation des Mobilnetzes) nicht mehr lange dauern, bis unser gesamtes Leben von der Geburts- bis zur Sterbeurkunde im Netz abgelegt ist. Viele Unternehmen folgen auch schon dem US-amerikanischen Vorbild und fordern von ihren Bewerbern die Daten ihrer Social Media-Accounts, die mindestens seit fünf Jahren bestehen müssen, damit sich daraus ein brauchbares Profil errechnen lässt. Die Daten von Ausbildung, Arztbesuche, Impfungen, Versicherungen, Bankdaten und andere werden eh schon alles im Netz abgelegt. Wer davon träumt, man könne die Daten nicht verlinken und herausfiltern, dem sei versichert, dass es geht. Aber wir bekommen anscheinend nicht genug davon. Gesundheitsarmbänder, Karten- und Onlinezahlungen, Smartwatches, GPS im Smartphone, Auto, usw. machen uns heute schon so transparent, dass es eigentlich kein Wunder ist, wenn Regierungen keine Gestapo oder Stasi mehr brauchen. Spätestens über 5G werden wir all unsere Aktivitäten und Internet-Anwendungen selber miteinander verlinken.

Das System gibt im 24/7-Modus den Takt an

Wir denken, wir sind schlau, doch leider sind wir unendlich dumm, denn womit wir unser Gehirn den ganzen Tag online fluten, ist kein Wissen oder Information, sondern Daten, die sich in der digitalen Welt täglich ändern können. Dabei geht es nicht um Fußballergebnisse oder Mathe-Formeln, sondern die persönliche Beurteilung, wie man etwas wie „Social Credit“ oder „Social Scoring“ zu verstehen hat. Ist der Wert im grünen Bereich, ist alles okay, ist er es nicht, heißt es, fleißig daran zu arbeiten, bevor das System einen einfach ausbootet. Horrorvision? Nein. In China heißt das Projekt 2020 und es wird bereits auf Hochtouren daran gearbeitet. Wer dem Irrtum unterliegt, China sei in einer digital-globalisierten Welt ganz weit weg, der irrt. Digitale Fingerabdrücke, Iris-Scan, 3D-Gesichts-Scan: All das wird überall auf der Welt Schritt für Schritt verwirklicht und natürlich online gestellt. In spätestens 15 bis 20 Jahren wird es auch kein Bargeld mehr geben, sodass Taschen- oder Trinkgeld auch direkt besteuert und Schwarzarbeit nicht mehr möglich sein wird.

Im Roman 1984 von George Orwell war es das “all-sehende” Auge, das harmlos all dem gegenüber erscheint, was die Menschheit in naher Zukunft erwartet. Keinerlei Freiräume und Privatsphäre mehr, alles wird vom System gespeichert. Die kleinen, derzeitigen Helfer wie „Cortana“ (Windows), „Alexa“ (Amazon) oder „Siri“ (Apple) werden durch eine „integrale“ Lösung ersetzt, besonders die künstliche Intelligenz wird dabei helfen. Leider ist all das bitterer Ernst und wir stolpern gerade am Smartphone „spielend“ genau dahin.